Auf unsere Einladung hin, war Helge Lindh bei der Eröffnung der Aktionswochen auf dem Permakulturhof und im Bauerngarten. Wir hatten angeregt sich als neuer Bundestagsabgeordneter an dem permanenten Kunstwerk „Der Bevölkerung“ zu beteiligen. Denn „seit 2000 sind alle Bundestagsabgeordneten eingeladen, aus ihrem Wahlkreis einen Zentner Erde nach Berlin zu bringen und um die Widmung DER BEVÖLKERUNG auszustreuen. Das im Laufe der Zeit frei wachsende Biotop soll unangetastet bleiben. Eine mit dieser Webseite verbundene Webcam liefert zwei Mal täglich ein aktuelles Bild des Innenhofes.„
„Samen und Wurzeln aus dem Herkunftsort sind von Natur aus in die nach Berlin mitgebrachte Erde eingebettet. Zusammen mit Berliner Flugsamen werden sie im Lichthof des Reichstagsgebäudes sprießen. Sie sollen sich frei – ohne gärtnerischen Eingriff – entfalten. Die Art der Pflanzen und ihr Wachstum sind nicht vorhersagbar.“
Ein Stück vielfältige Wuppertaler Heimat findet jetzt einen Platz in Berlin. Was Wuppertal ausmacht, ist ein Gemeinschaftswerk der Wuppertaler Bevölkerung, egal woher man kommt. Umso mehr freut es mich, dass ich für das Kunstwerk „Der Bevölkerung“ einen Sack Wuppertaler Erde nach Berlin bringen durfte. Die Erde stammt vom Permakulturhof Vorm Eichholz und ist nun Teil des freiwuchernden Biotops im Lichthof des Deutschen Bundestags. Das Kunstwerk wurde von Hans Haacke errichtet und lädt alle gewählten Bundestagsabgeordneten dazu ein, Erde aus Ihrem Wahlkreis nach Berlin zu bringen und diese im Biotop auszuschütten. In der Mitte des Biotops enthält das Kunstwerk die Inschrift „DER BEVÖLKERUNG“ in Neonlichtbuchstaben. Mit dieser Begriffswahl hat Haacke ein politisches Zeichen gesetzt, das Anfang der 2000er Jahre nicht unumstritten war und zu einer kontroversen Debatte geführt hat. Denn im Gegensatz zur Inschrift „Dem deutschen Volke“ auf dem Reichstagsgebäude schließt der Begriff „Bevölkerung“ alle in Deutschland lebenden Menschen ein. Somit erinnert die Inschrift die Abgeordneten des Deutschen Bundestags tagtäglich daran, für wen sie ihr Mandat ausüben. Die Vermischung der Erden aus den Wahlkreisen symbolisiert zudem die Zusammengehörigkeit aller Regionen und die Feststellung, dass die im Parlament verhandelten Fragen alle Bürger gleichermaßen betreffen.
Helge Lindh auf seiner Facebookseite
„Beim Ausscheiden von Abgeordneten wird eine ihrem eingebrachten Anteil entsprechende Erdmenge entfernt. Neu gewählte Parlamentsmitglieder sind aufgefordert, ihrerseits einen Beitrag zum Erdvolumen und damit zur Vegetation im Lichthof zu leisten.“