Gerne hätten wir auf dem Hof ein Erntedankfest gefeiert – aber leider war das in diesem Jahr nicht möglich.
Trotzdem wollen wir Euch über unsere Ernteerfolge informieren und hoffen, dass ihr Euch mit uns freut. Ein herzliches Dankeschön sei an all die lieben Helfer/-innen gerichtet, die uns übers Jahr bei der Bewirtschaftung der Beete, der Pflanzenanzucht und dem Gemüseanbau, der Bodenvorbereitung und der Kompostbewirtschaftung, beim Harken, Hacken, Jäten, Gießen selbstlos und mit viel Zeiteinsatz unterstützt haben!
Aber ganz besonders danken wir der Natur!
Ohne Sonne, Wind, Wasser und Mutter Erde mit ihren vielen Bodenlebewesen und Mikroorganismen, der Tier- und Pflanzenwelt wäre solch eine Ernte auf dem Hof nicht möglich gewesen!
Der Ernteerfolg bestätigt uns in unserem Tun und unserer Fürsorge für den Boden.
Ein ausgeklügeltes Wassermanagement, die Beigabe von Pflanzenkohle und -jauchen, der aufgesetzte Kompost aus Pferdemist und Gemüseabfällen uvm. lassen auf dem Hof einen Kreislauf entstehen, der auch uns Menschen guttut und nährt.
… und jetzt schlagen wir die Seiten unseres Erntebuches auf!
Beeren (über 6,5 kg) sind ein himmlisches Geschmacksvergnügen!
Egal ob Erdbeeren, weiße, rote oder schwarze Johannisbeeren, Gelee oder Saft aus Holunderblüten oder -beeren, hiervon konnten wir viele zwischendurch naschen oder – zu Saft oder Marmelade verarbeitet – verkosten. Unsere alten Apfel- und Birnbäume haben in diesem Jahr gut getragen (233 kg Äpfel und 20 kg Birnen). Gerne haben wir so manche Frucht neben der Garten- und Hofarbeit frisch gegessen und es hat Freude gemacht, in die alten Bäume zu klettern, sie zu schütteln, auf der Wiese unter den Bäumen das Obst einzusammeln und zu wiegen.
Die damit gebackenen Kuchen und das Apfelmus haben köstlich geschmeckt! Körbeweise haben wir das Obst zur Ronsdorfer Saftmanufaktur gefahren und 118,5 kg zu Apfelsaft pressen lassen. So haben wir jetzt einen guten Wintervorrat im Keller.
Einige ungewöhnliche Kartoffelsorten wurden in diesem Jahr auf dem Hof angebaut, z.B. die schwarze Ungarin, die Sechstagekartoffel, die rote Emmalie, das Bamberger Hörnchen neben Sieglinde und Bintje, insgesamt haben wir über 68 kg eingekellert.
Überall auf dem Hof traf man die Kürbisgiganten in jeder Form und Farbe – Hokkaido, Butternut, Pink Banana und den roten Zentner, insgesamt 73,5 kg zuzüglich 24,5 kg Zucchini und 610 gr Gurken (na ja, das war nicht viel und auch erst mal ein Versuch!)
Spinat (5,5 kg), rote Bete (15 kg), Mangold (30 kg) und Fenchel (4,5 kg) waren oft die Zutat für Suppen, Aufläufe oder Salate und auch jetzt in der späten Jahreszeit gibt es davon immer noch was zu ernten.
Spitzkohl, Kanaren-, Palm- und Fächerkohl und der Ewige Kohl (insgesamt fast 14 kg) ragten majestätisch aus den Beeten. Erst demnächst werden wir Rotkohl und den rotblättrigen Grünkohl und so manches jetzt noch heranwachsende Einzelexemplar ernten. Begeistert sind wir immer wieder von dem Superschmelz-Kohlrabi (16 kg), er ist erfrischend, zart und riesig und natürlich verwerten wir in der Küche auch sein Blattwerk. Die Bohnen (1780 gr) haben allerdings – trotz Gießen – dieses Jahr unter der Trockenheit gelitten.
Die Kapuzinerkresse erfreute ab dem Frühjahr immer wieder als Beschattungspflanze für die Beete, als Salatzutat und mit ihren leuchtenden Blüten zwischen anderen Gemüsepflanzen unser Gärtnerherz. Herrlich schmeckt auch ein daraus zubereitetes Pesto, oder ihre Fruchtkapseln werden wie Kapern eingelegt. Zuckererbsen, Radieschen und Salate wanderten frisch in die Küche zur Anreicherung unserer Mittagsmahlzeit.
Möhren, rote Rüben und Topinambur (ca. 5 kg) lieben unsere mittlerweile lockeren Böden, nur bei den Möhren hatten wir den ein oder anderen gefräßigen unterirdischen Mitesser! Obwohl wir noch keine Überdachung für die Tomaten gebaut hatten und sie ungeschützt im Freiland standen, hatten wir eine erstaunliche Ernte (26,5 kg). Interessant anzuschauen und geschmacklich toll waren die schwarzen Tomaten vor der Backsteinmauer an der Dungplatte.
… und dann war da noch die Ernte von Brokkoli und Mais, verschiedenen Getreidesorten und Küchenkräuter uvm.
Die Verarbeitung unserer Ernte in der Küche und unsere gemeinsamen Mahlzeiten sind ein fester Bestandteil unseres Hoflebens geworden.
Der Phantasie ist bei der Zubereitung des Mittagstisches fast keine Grenze gesetzt. Den Küchenfeen und Küchengöttern und allen putzenden und spülenden Händen sei an dieser Stelle auch für ihren Einsatz gedankt! Natürlich haben wir draußen und mit dem nötigen Corona-Abstand gegessen. Es gab dabei trotz aller Einschränkungen einen regen persönlichen Austausch, Ideen wurden entwickelt und weitere Hofprojekte abgestimmt.
Und bei jeder Ernte wurde auch an den Anbau im nächsten Jahr gedacht – Saatgut wurde gesammelt und getrocknet. Schon jetzt reift in unseren Köpfen eine Pflanzenliste für das kommende Jahr. Was haben wir bisher noch nicht angebaut? Was fehlt in unseren Kochtöpfen? Wollen wir dies und jenes mal versuchen? Demnächst werden wir uns dazu abstimmen und ein Pflanz- und Anbauplan muss her, da auch neue Beete übers Jahr entstanden sind und weitere Anbauflächen hergerichtet wurden.
An dieser Stelle möchten wir auch jenen Spendern danken, die aus ihren eigenen Privatgärten dem Hof überschüssiges Ernteobst zur Weiterverarbeitung überlassen haben. Daraus konnten wir ganz neue Marmeladen- und Chutney-Kreationen herstellen und sie in unserem Mini-„Hofladen“ neben unseren hofeigenen Ernteerzeugnissen zur Abgabe gegen eine Spende für den Hof feilbieten.
Apropos „Hofladen“! Es hat uns begeistert, wie gut unser dortiges Angebot angenommen wurde. Egal ob hofeigener Imker-Honig, unsere Marmeladen, Pestos und Chutneys, Kräutertees und Gewürzmischungen, Apfelsaft oder Frischobst – die Besucher/-innen kamen gerne und haben mit ihrem Einkauf gegen eine großzügige Spende so auch den Hof in diesen schweren Corona-Zeiten unterstützt. Herzlichen Dank dafür!